An der Bergstation befinden sich einige Wegweiser und Karten, auf denen man nach der Route „Bostg“ suchen muss. Bostg bezeichnet eine Anhöhe zwischen Segnas und Sedrun, also im Westen der Caischavedra. Der Weg bis zur Anhöhe ist mit 1 1/4h ausgewiesen, wobei hier ein zügiger Wanderschritt als Maßstab angesetzt ist. Auch wenn die Schweizer sonst als eher gemütlich gelten, in dieser Hinsicht sind sie ganz vorne mit dabei.
Die ersten Schritte führen einen an den Liftanlagen des Skigebiets vorbei und direkt über die Piste des Ponylifts. Am oberen Ende des Liftes beginnt der Pfad, der sich ziemlich lange an einem Südhang durch viele Täler, kleine Wälder und über viele Bäche schlängelt. Das Stichwort Südhang impliziert auch, dass man an heißen Tagen für ausreichend Sonnenschutz sorgen sollte. Es handelt sich dabei um einen i.d.R. gut begehbaren Bergpfad, der keine großen Hindernisse hat. Ab und zu dienen ein paar Steine als Stufen oder ein Bach wird mit einer Brücke überquert.
Der Pfad über Bostg bietet sehr viel Abwechslung: leichte An- und Abstiege, Waldstücke, steinige Geröllfelder, Almhütten und ihre Bewohner, Bachläufe zur Erfrischung und die verschiedensten Bergpflanzen aller Art. Dabei bleibt er aber immer sehr angenehm und ohne große Anstrengungen zu bewältigen. Festes Schuhwerk sollte dennoch getragen werden, denn hier und da gibt es immer mal eine rutschige oder matschige Stelle, die überwunden werden muss.
Nach einem letzten Steilen Stück zur Bostg-Anhöhe hinauf, kann man den Wahnsinnsblick am besten bei einem Picknick genießen. Blickt man dabei nach Osten kann man je nach Wetterlage weit ins Graubündener Oberland blicken, blickt man nach Westen sieht man Sedrun und das dahinterliegende Gotthard-Oberalp-Massiv. Gegenüber und hinter einem recken sich die 3000er vom Medelser-Gletscher und Pèz Ault in die Höhe. Normalerweise befindet sich am Schild auf der Anhöhe ein „Wanderertagebuch“ in das man sich gerne eintragen kann.
Wer in den Bergen ist, sollte es nicht versäumen eine ordentliche Tour über die Gipfel zu machen. Nirgendwo sonst bekommt man solch eine Mischung aus gigantischem Panoramablick, frischer Bergluft und unberührter Natur geboten.
Die Berge rund um Casa Sedisch bieten vielfältige Möglichkeiten, im Sommer die Gipfel stürmen. Egal ob man Gletscher-Touren, Hüttenwanderungen oder doch die „normale“ Tagestour machen möchte, für alle Vorlieben ist gesorgt. So möchten wir hier die Wanderung nach Bostg/Plaun Grond vorstellen, die wir im Sommer gemacht haben. Eine Halbtages-Route, die man auch sehr gut mit Familie und Kindern gehen kann.
Je nachdem wie man starten will, entscheidet man sich, ob man zuerst mit der Seilbahn hinauffährt oder ob man den Anstieg zu Fuß nimmt und später mit der Bahn wieder abfährt. Da es sich um eine Rundtour handelt, kommt man dort aus, wo man startet. Der Vorteil an der ersten Variante ist, dass der größte Teil des Anstiegs mit der Bahnfahrt schon überwunden ist und man nur noch geringe Steigungen auf dem Weg hat. Allerdings sollte man den anschließenden Abstieg zu Fuß nicht unterschätzen, da auch dieser für die Beine, insbesondere die Knie, anstrengend werden kann. Die zweite Variante ist anfangs die anstrengendere, doch bringt sie einem auf der abschließenden Bahnfahrt die verdiente Erholung. Welche Richtung man wählt, ist jedem selbst überlassen, doch sollte man die Abfahrtzeiten der Bahn auf dem Schirm haben.
Wir haben die erste Variante gewählt und sind mit der Bahn auf die 1800m hoch liegende Bergstation „Caischavedra“ gefahren. Von dort aus beginnt der Weg. Es handelt sich dabei um einen beschilderten Weg, der regelmäßig auf Wegbarkeit und Hindernisse überprüft wird, also stets frei und gut zu gehen ist.
Von Bostg aus geht es dann direkt abwärts Richtung Val Segnas. Nach wenigen Höhenmetern erreicht man die Baumgrenze und folgt dem Pfad in vielen Serpentinen durch alte Tannenwälder. Es ist eine urige Landschaft, die vor allem bei tiefstehender Sonne oder Nebel mit ihren Schatten an einen Ort aus einem Fantasyroman erinnert. Alle phantasievollen Wanderer entdecken hier in Tümpel und alten Baumstämmen so manchen Brutplatz sagenumwobener Kreaturen.
Spaeter gelangt man auf die Prau Sura: eine Wiesenlandschaft mit mehreren Almhütten, die auch mit geländegängigen Fahrzeugen auf einem Waldweg zu erreichen ist. Ist man einmal auf diesem Weg, dann dauert es nicht mehr lange, bis man wieder im Val Segnas und bei Casa Sedisch auskommt. Der Abstieg von der Anhöhe bis zum Dorf dauert eine gute bis anderthalb Stunden.
Was man unbedingt dabei haben sollte: Sonnenschutz, festes Schuhwerk, eine Kamera (!), etwas zu trinken und viel viel Zeit um es einfach genießen zu können.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte prüfen Sie die Details und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.